Leben mit 24 Stunden Assistenz

Leben mit 24 Stunden Assistenz

24 STUNDEN ASSISTENZ

Leon Benjamin Fuchs

1/26/20242 min lesen

Ich heiße Leon Fuchs, bin 25 Jahre alt und bin seit meiner Geburt auf einen Rollstuhl und auf Hilfe von anderen Menschen angewiesen.
Seit nun knapp einem Jahr wohne ich in meiner ersten eigenen Wohnung, zwar wohne ich nicht wirklich alleine dort, aber seit dem bin ich dennoch selbständiger als je zuvor.
Täglich kommt einer meiner Assistenten für 24 Stunden in meinen Leben und in mein Alltag, um mir dieses eigenständige Leben zu ermöglichen. Dabei arbeite ich mit dem 23Grad Assistenzdienst in Köln zusammen.
Meinen Tagesablauf, ob nun beruflich, oder bezüglich meiner Freizeit kann ich selbst formen, wie ich es mir wünsche.
Denn ich habe meine Vorstellung, wie mein Leben verlaufen soll, was mir bisher dafür fehlte, waren die Hände und Füße die meine Vorstellungen Wirklichkeit werden ließen, ohne das mir Hindernisse und andere Probleme im Weg stehen.
Vor meiner eigenen Wohnung lebte ich in einer betreuten Wohnanlage, mit anderen Menschen, die Einschränkungen haben.
Dort war ich aber drauf angewiesen, das Mitarbeiter dieses betreuten Wohnen Zeit hatten, um zum Beispiel mit mir gemeinsam in die Stadt zu gehen.
Das diese Mitarbeiter Ihr Bestes gaben, um meine Wünsche und Ansprüche zu erfüllen ist mir klar, aber wenn man mehrere Menschen wie mich an einem Ort hat und jeder möchte, dass seine Wünsche und Ansprüche erfüllt werden, ist dies eben nicht so einfach und spontan möglich.
Jetzt mit der 24-Stunden-Assistenz habe ich rund um die Uhr einen Assistenten vor Ort, der während seines Dienstes nur für mich zuständig ist.
Dadurch ist nun ein großes Maß an Flexibilität gegeben, um zum Beispiel kurzfristig mit Freunden und Verwandten in der Stadt zu treffen.
Die Assistenten werden vor Ihrer Einstellung zu einem persönlichen kennenlern Gespräch mit mir eingeladen, wo wir uns eine gute Stunde einfach nur unterhalten.
Mir ist nämlich wichtig, dass auch die Chemie zwischen mir und dem potenziellen zukünftigen Assistenten stimmt.
Außerdem erkläre ich schon an diesem Tag, wie ungefähr mein Leben gestaltet ist und wie zum Beispiel meine körperliche Pflege aussieht.
Die Assistenten sind nicht unbedingt gelernte Pflegekräfte, deswegen werden sie zunächst nur grob darin eingeführt, bis schließlich beim ersten Dienst die erste Pflege ansteht, wo ich dann Schritt für Schritt erkläre wie man mich sicher und richtig pflegt.
Aber ich bin nicht der Einzige, der die Assistenten diesbezüglich schult, der Assistenzdienst, bei dem die Assistenten eingestellt sind und mir zugewiesen wurden, ist ebenfalls stets als Ratgeber für die Assistenten und für mich erreichbar .